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* 14.12.1974 − † 08.06.2020
Mit Michaela Müller − ihr Pseudonym als Autorin war Svenja Bunt − verlieren wir eine Angehörige, eine Freundin und/oder eine Kollegin. Diese Seite dient ihrem Andenken und soll die Möglichkeit bieten, einen Gedanken, einen Gruß, eine persönliche Bemerkung zu hinterlassen.
Worte
Ich habe meine Dissertation über Soteria nicht beendet und mich aus der Psychiatrie verabschiedet. Beruflich und persönlich. Aber ich darf noch leben und darüber bin ich sehr glücklich. Die Nachricht vom Tod Svenja Bunt hat mich sehr betroffen gemacht.
Ich habe viele schöne Erinnerungen an Frau Müller. Zu jeder Englisch Stunde brachte ich eine meiner zahlreichen Musik CD’s mit. Frau Müller druckte die Texte aus den Internet, und in der nächsten Stunde gingen wir den Text durch und hörten uns den Song an. An einen schönen Sommertag gingen wir mit der Gruppe ins Guggenheim Museum zur Ausstellung (Found in Translation) und anschließend in ein Café. Wir feierten ihren Geburtstag und schenkten ihr eine Kino Karte, da sie gern ins Kino ging. Es gab Käse Torte die sie selbst gebacken hatte. Frau Müller redete uns mit den „Hamburger Sie“ an. Aus Höflichkeit und Respekt sprach ich sie mit „Frau Müller“ an, zumal sie auch eine promovierte Philosophin mit einen Doktortitel war. Später durfte ich sie duzen und sie beim Vornamen nennen. Eine schöne Erinnerung war unsere Weihnachtsfeier im Piano Café, wo ich einige schöne Bilder machte. Wir hatten immer viel Spaß mit ihr. Ihr unverkennbares Lachen war ansteckend. Sie erzählte uns auch von ihren Büchern „Verrückte Bücher“ und das sie auch für Zeitungen schreibt. Ihre Bücher veröffentlichte sie unter den Pseudonym Svenja Bunt.
Als leidenschaftliche Berlinale/ Kinogängerin, hatte ich mit ihr einiges gemeinsam. Über Jahre hatte ich für Strassenzeitungen geschrieben. In den Buch vom Paranus Verlag (Band 29) mit den Buchtitel „Einsamkeit“ haben wir beide eine Geschichte veröffentlicht. Ich sehe Frau Müller immer noch wie sie im Schritttempo und sehr nachdenklich die Straße entlang kam und so verließ sie auch wieder den Englisch Kurs. Wir schlenderte oft zusammen den Weg zur U-Bahn und sie fragte mich wie es meiner Tochter und Enkelin in den USA geht?
Der Kurs war nun schon lange beendet, als wir uns zum Gartenfest in der Platane trafen. Lange unterhielten wir uns über das Studium meiner Enkelin und sahen uns Bilder von meiner NY Reise an. Ich fragte sie ob sie vielleicht doch noch mal in die USA reisen würde. Sie antwortete „ Nein, das alles gehört in mein früheres Leben“.
Liebe Michaela: „Danke für dein Arrangement. Mit Lebensfreude bist du den Menschen begegnet. Du hattest für jeden ein offenes Ohr und standest uns mit Rat und Tat zur Seite. Du warst eine große Bereicherung für viele Menschen, egal ob Betroffene oder Professionelle. Ein letztes Mal sahen wir uns im Januar 2020 auf den U-Bahn Bismarck Straße. Ich stieg in den Zug als du vorbei liefst. Ich stand an der Tür und du sagtest „Wie geht es dir?“ Ich sagte „Danke gut“ und die Türen schlossen sich. Es war ein Abschied für immer.
Ich bin zutiefst erschüttert und traurig über den Tod von Michaela. Ich wünsche der Familie viel Kraft. DANKE Michaela - für alles!
Frau Michaela Müller war vom 5.9.2011 – 30.6.2020 ehrenamtlich als Englisch Dozentin in der Platane 19 tätig.
Ich war erschüttert als ich von Deinem Weggehen in diesem irdischen Dasein erfuhr - aber es hat mir Wichtiges aufgezeigt, was ich im künftigen Wirken bestimmt weitertragen werde. Ich danke Dir auch dafür. Möge es Dir gut gehen und Du Deinen Frieden finden.
wir haben uns in Hannover kennengelernt, sind spazierengegangen um den Maschsee. Ich war beeindruckt von der Klarheit Deiner Gedanken, Deiner Entschiedenheit und es wunderte mich nicht, wieviel Erfolg Du hattest auf Vorträgen, Workshops, mit dem Schreiben. Du hast mir seitdem in regelmäßigen Abständen SMS geschrieben, so wie wir es vereinbart hatten, in Kontakt zu bleiben - Du hast Dich an Dein Wort gehalten, ich hätte es wohl nicht geschafft.
Ich bin erschüttert, traurig und denke an Dich. Es wird immer wieder eine Kerze bei mir brennen und mich begleiten.
Michaela, ich habe Dein tiefes Lachen noch im Ohr, wenn du dich vor allem über Dich selbst amüsiert hast. Ich bin noch immer beeindruckt von Deinem Weg in den letzten Jahren, und erschüttert über das Ende dieses Wegs. Du bleibst in unseren Herzen.
wir haben bei verschiedenen Veranstaltungen und Schulungen gemeinsam unsere Standpunkte als Psychiatrieerfahrene auch in Beschäftigungsverhältnissen vertreten. Eine Zeitlang haben wir uns auch des öfteren privat getroffen. Dabei habe ich dich immer so bewundert wie klar du bist. Du warst mir ein Vorbild wie ich Grenzen ziehe für mich. Auch deine Haltung und der Kampf für die Genesungsbegleiter bei Arbeitgebern hat mich immer wieder beeindruckt und mir selber die Kraft gegeben diese Pionierarbeit weiterzuverfolgen.
Unseren jährlichen Austausch zu Weihnachten oder Silvester werde ich vermissen.
Ich bin dir sehr dankbar für das was du in mir bewegt hast.
Mir bleibt nur zu hoffen, dass es dir jetzt gut geht wo du bist.
Alles Liebe, Evelin Kayser-Sturm im Namen der SHG.
Danke für Horizonterweiterung,
Danke für Mut zum anders sein,
Danke für Heiterkeit,
Danke für nicht-zufrieden-geben,
Danke für Pionierarbeit,
Danke für Perspektivwechsel,
Danke für gemeinsam lachen,
Danke für nicht-bewerten,
Danke für Inspiration!
Du wirst uns auch weiterhin inspirieren liebe Michaela!!!
Ich und meine KollegInnen werden dich immer in guter Erinnerung behalten.
Adieu!
über neue Projekte nachgedacht.
Nach Corona wollten wir unser 3tes Projekt beginnen, eine weitere Nutzerbefragung...
Liebe Michaela, Du fehlst mir. Ich danke dem Leben für die Zeit, die ich mit Dir verbringen konnte.
Mögest Du Ruhe finden.
erinnerst Du Dich - an den Moment, als wir in Berlin zusammensaßen und uns über all Deine wunderbaren Erfolge in Deinem Ex-In-Leben gemeinsam freuten? Erinnerst Du Dich, als Du mir das erst Mal von Svenja Bunt erzähltest und was sie alles für Pläne hatte? Wie sehr habe ich Dir Dein Glück gegönnt, das Du Dir so sehnlichst gewünscht hast. Damals hattest Du dunkle Ringe unter Deinen strahlenden Augen....ich habe damals nicht weiter nachgefragt, schade! Vielleicht hätte ich etwas erfahren, womit ich Dich damals hätte ein wenig "stören" können in all Deiner fragilen Aufgeräumtheit.
Ich denke an Dich und wünsche Dir dort, wo Du jetzt bist, das Glück und die Zufriedenheit, nach der Du Dich hier auf Erden immer so gesehnt hast.
Sie bezieht sich hier auf die Benachteiligung und die Außenseiterrolle von Menschen mit psychischen Krisenerfahrungen. Die Ursache dafür sah Svenja in vorhandenen Barrieren, in Formen der Stigmatisierung und in einem Wertesystem, welches unsere Lebenswelt, unser Handeln und unsere Art, individuelle Leben zu betrachten und zu beurteilen, massiv bestimmt. Sie hat dieses Wertesystem auf ihre leise Art immer wieder deutlich kritisiert. Persönliche Themen spiegelten sich in dieser Auseinandersetzung wieder.
Ich habe Michaela Müller als aufmerksame Zuhörerin, als mitfühlende Freundin, als kluge Ratgeberin erlebt. Wir haben Freuden miteinander geteilt und Hoffnungen wachsen lassen.
Auf Vaclav Havel geht der Satz zurück: "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat; egal wie es ausgeht." Ich vermute, dass Michaela diese These kritisch diskutiert hätte. Dennoch: sie hat dieses Prinzip gelebt.